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Die Geschichte der Jarl Gebrüder

Vor langer Zeit gebar eine Sklavin einem mächtigen Jarl in Dänemark, zwei Söhne, in nur einer Nacht. Schwer war die Schwangerschaft gewesen und noch schwerer war die Geburt, nur den Künsten eines alten Kräuterweibes war es zu verdanken, dass wenigstens die beiden Knaben überlebten. War ihre Mutter auch nur eine Sklavin gewesen, so verwand der Jarl nie ihren Verlust und blieb bis zu seinem Tod unverheiratet. Doch umso mehr liebte er seine Söne, erkannte er doch vieles, was er an seiner Sklavin geliebt hatte, in seinen Kindern wieder. Die Jungen waren gesund und quicklebendig und stellten so manchen Unsinn auf dem Hof des Vaters an, neckten die Mägde und spielten dem alten Knecht so manchen Streich. Immer im Wissen, dass ihnen der Vater wohl alles vergeben werde.

So flossen die Jahre dahin und dem Jarl wurde bewusst, dass er einmal sterben würde. Er musste die Nachfolge regeln und wie es alter Brauch und Sitte ist, sollte der Älteste seiner Söhne die Würde des Jarls erhalten. Doch welcher der Beiden war der Ältere? Sie waren in der gleichen Nacht geboren worden und nie zuvor hatte er darüber nachgedacht. Er ließ nach dem alten Kräuterweib schicken, doch diese war ein paar Tage zuvor gestorben und hatte das Geheimnis mit in die nächste Welt genommen. Was sollte der Jarl nun tun? Er liebte seine beiden Söhne und es war ihm nicht möglich den einen mehr zu bevorzugen, als den anderen. Lange ging er mit sich selbst zu rate und ließ schließlich seine Söhne zu sich kommen. "Meine Söhne hört was ich Euch sage. Da ihr beiden gleich alt seid und ich keinen von Euch mehr liebe als den Anderen, soll ein Wettstreit entscheiden wer von Euch beiden meinen Platz einnehmen wird. Ich stelle Euch nun 3 Aufgaben. Der der sie löst, der soll Jarl werden. Die erste Aufgabe soll sein, dass ihr zu Reichtum gelangt, die Zweite soll sein, dass ihr Euch eine gute Frau zum Weibe nehmt und die Dritte soll sein, dass ihr eine Siedlung mit Mauer und Toren gründet. Wenn ihr all dies getan habt tretet vor mich und ich werde entscheiden."

Es dauerte Jahre bis die Brüder wieder vor ihn traten und er fragte: " Nun meine Söhne habt ihr getan was ich Euch aufgetragen habe?" "Ja Vater", antworteten sie wie aus einem Mund. Der alte Jarl lächelte und sah auf einen Sohn "nun mein Sohn berichte" der Sohn sprach: "Reich bin ich Vater. Über das Meer bin ich gefahren und habe viele Länder gesehen, ich habe Waren gekauft und verkauft und wurde damit reich." Der Vater nickte, sah auf den anderen Sohn und fragte "nun mein Sohn berichte" dieser sprach:" Reich bin ich Vater. Tief in den Bergen fand ich das Silber und lernte es zu formen nach meinem Willen, schön und begehrt sind meine Stücke, mit ihnen bin ich reich geworden." Der Jarl nickt und sah nun wieder den ersten an und dieser sprach: "Die Schöne Gerhild führte ich nachhause, sie ist die Tochter eines mächtigen Herrn und sie gebar mir zwei Söhne und eine Tochter" zufrieden wand sich der Jarl nun an den anderen Sohn und dieser sagte:" Die Schöne Bridda führte ich nachhause, sie ist die Schwesterntochter des Königs und sie gebar mir einen Sohn und zwei Töchter"

Der Vater lächelte und sprach: "nun meine Söhne, wo stehen die Orte die ich noch verlangte?" der erste sprach: "im Westen steht der Ort, geschützt von 9 Fuss hohen Mauern, gesichert durch 2 Tore. Der Ort heißt Nyhavn" darauf sprach der zweite: "Im Osten liegt der Ort, geschützt von 12 Fuss hohen Mauern, gesichert durch 4 Tore. Der Ort heißt Gamlevik" Der Jarl erhob sich, die Jahre hatten ihn schwach gemacht und sein Ende war gekommen. "Mein Sohn, Du hast alles getan und nun bist Du Jarl" mit diesen Worten starb der alte Jarl, aufrecht stehend nicht im Stroh kauernd wie eine Kuh, und ließ seine Söhne mit seiner Entscheidung allein.

Herrschten bis dahin Friede und Eintracht zwischen den Brüdern, die auf den Ratspruch ihres Vaters vertrauten, so änderte sich dies an eben diesem Tag. "Ich bin der Jarl, denn ich habe mehr Söhne" so sprach der erste "Nein ich bin der Jarl, denn ich baute die prächtigere Stadt" so sprach der andere.

Waren der Brüder Familien bis dahin wie eine gewesen, so waren sie nun entzweit und der Streit verheerte das Land. Bei der letzten Schlacht am Fiskefjord stürtzten die beiden Brüder zu Tode, weil sie auf den Abgrund nicht achteten; zusehr darauf bedacht den Bruder zu erschlagen. Auch ihre Söhne fielen in der Schlacht, so das das Land verging ohne einen Herrscher.